Die Türme

Die beiden markanten Türme des Fraunendoms sind das Wahrzeichen der Stadt München. Die sogenannten "Welschen Hauben" (welsch = fremd) sind nach dem Vorbild des Felsendoms in Jerusalem geplant worden. Sie wurden erst 36 Jahre nach Vollendung der Kirche angebracht. Die Gründe: Durch den Landshuter Erbfolgekrieg war zunächst kein Geld mehr da. Außerdem starb der Architekt Jörg von Halspach.

Seit 1525 präsentiert sich der Frauendom so mit seinen Renaissance-Hauben. Selbst als der Dom während des Zweiten Weltkrieges durch Luftangriffe schwer beschädigt wurde, blieben die Türme nahezu unversehrt.

Heute ist ausschließlich der südliche Turm für Besucher zugänglich. Beim Aufstieg zu Fuß kommt man an den sieben Glocken vorbei; drei weitere Glocken hängen im Nordturm.

Der Nordturm, der bis zum heutigen Tag keinen größeren baulichen Veränderungen unterworfen wurde, beherbergt noch das mittelalterliche Tretrad, mit dem vor 500 Jahren das Baumaterial mit menschlicher Kraft nach oben befördert wurde. Die Spitze des nördlichen Turms bildet außerdem den Nullpunkt im bayerischen Soldner Koordinatensystem, welches von 1801 bis 1927 als Grundlage für die erste bayerische Landesvermessung eingesetzt wurde.