In Anlehnung an Psalm 147,3 ist das Werk mit der Inschrift versehen: „Wer heilt die zerbrochenen Herzen?“ Zu den Mitwirkenden der Veranstaltung des Unabhängigen Betroffenenbeirats der Erzdiözese und der Erzdiözese München und Freising zählen neben Künstlerinnen und Künstlern Mitglieder des Unabhängigen Betroffenenbeirats und der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx. Es werden auch weitere Vertreter der Diözesanleitung und Verantwortliche am Münchner Dom, die mit dem Projekt befasst waren, anwesend sein. Die Veranstaltung wird unter www.erzbistum-muenchen.de/stream übertragen.
Die gitterartig aus Vierkantstahl gefertigte und mit Goldton-Pulver beschichtete Skulptur „Heart“ steht für die Brüche und Lücken im Leben von Missbrauchsbetroffenen, aber auch für ihre emotionale Verbindung zum erlittenen Leid, zur Kirche und zum Glauben. „Das Kunstwerk zeigt die Verletztheit, Fragilität und Erstarrtheit der Herzen von Missbrauchten und Geschändeten. Die Taten haben die Lebendigkeit und das Vertrauen in das Leben geraubt. Das goldene, strahlende Leuchten der Skulptur weist uns den Weg zu Glaube, Liebe, Zuversicht und Heilung“, heißt es zur Bedeutung der Skulptur für die Betroffenen im Programm zur Installation.
Der Künstler Michael Pendry hatte im Juni 2016 im Rahmen der multimedialen Kunstinstallation „Heart Number One“ eine fünf Meter hohe Gitterstruktur aus PVC- und Stahlrohren als großformatige Herzskulptur in der Heilig-Geist-Kirche in München gezeigt. Für ihre Radpilgerreise im Mai 2023 wählten die Betroffenen eine Ausfertigung der „Heart“-Skulptur-Serie von Michael Pendry als Geschenk für Papst Franziskus aus. Im Begleitbrief für den Papst schrieben sie: „Das Kunstwerk zeigt kein gewöhnliches und anschmiegsames Herz. Das Herz hat viele offene Stellen, lässt Einblicke zu, ist kantig und verletzt. Wir Betroffene von Missbrauch können uns in dieser Darstellung gut wiederfinden. Auch in unserem Innern, in der Mitte unseres Wesens, in unserer Herz-Mitte sieht es so aus!“
Im Rahmen der von Andrea Elisabeth Lutz, Leiterin der Abteilung Kulturmanagement im Erzbischöflichen Ordinariat, Richard Kick, Sprecher des Unabhängigen Betroffenenbeirats der Erzdiözese, und Pfarrer Kilian Thomas Semel, Betroffener und Leiter der Stabsstelle Beratung und Seelsorge für Betroffene von Missbrauch und Gewalt in der Erzdiözese, gestalteten künstlerischen Darbietung tragen Betroffene, Kardinal Marx und weitere Mitwirkende Texte aus Kapitel 59 des Buches Jesaja vor. Richard Kick wird nochmals auf die Radpilgerreise und die Begegnung mit Papst Franziskus zurückblicken und das Mahnmal zusammen mit Kardinal Marx enthüllen. (hor)
Das Bild zeigt die Skulptur "Heart" in der Werkstatt des Künstlers Michael Pendry. Bildnachweis: EOM / Robert Kiderle